Emotionen auf dem Abstellgleis

Angst

„Mit der Angst hat der Kopf sein Meisterstück geschaffen. Kompliment!“

Angst beschreibt immer einen möglichen Verlust.

Wir Menschen empfinden jeweils dann Angst, wenn etwas unsere angenehmen, so geliebten und bekannten alten Muster des Lebens durcheinander bringen kann. Zum Beispiel Schlangen, Höhen, Prüfungen, Verletzungen, Unfälle, Krankheiten usw. tragen Potenziale für eine Veränderung dieser Muster und machen uns dadurch oft Angst.

In unseren Köpfen entsteht Angst als eine Emotion, die mit Gefühlen wie Liebe oder Sein nichts gemein hat. Der Kopf ist dauerbeschäftigt mit der Imitation von tiefen Gefühlen und erzeugt ständig Emotionen (Verliebtheit, Verlust, Abhängigkeit, Verletzungen …). Mit der Angst hat er aber sein Meisterstück geschaffen. Kompliment!

Angst ist also eine Illusion, denn es gibt nichts, wovor Sie sich ängstigen könnten. Sie sind der Sie sind. Das kann niemand verändern! Sie können weder mehr noch weniger werden und deswegen auch niemals „nichts“. Ihre Seele spürt das und kennt deswegen keine Angst, lässt aber gerne Ihrem Kopf den Vortritt. Der Grund findet sich in der großen inneren Bewegung die Angst erzeugt. Angst hilft vielen Menschen sich besser kennenzulernen. Dieser Weg ist sicherlich nicht der einfachste und angenehmste, aber er funktioniert sehr gut.

Ein geniales Beispiel ist die Angst um sein Leben. Tod ist das einfachste auf der Welt (s.a. Tod) und dennoch erzeugt er bei vielen große Angst. Man hat doch so viele Jahre ein wunderbares Gebilde Namens Leben aufgebaut und dann soll es auf einmal, einfach so, in etwas Unbekanntes verschwinden. Dieses Unbekannte versteht unser Gehirn nicht, weil es dazu keine beruhigenden „wissenschaftliche Fakten“ gibt. Der potenzielle Verlust und die Unbekanntheit sind hier maximal und damit die Angst am größten.

Jeder Mensch wird nun bei der Konfrontation mit der Todesangst gezwungen seinen Kopf zu verlassen, denn die Emotion, die diese erzeugt, ist nicht unbedingt angenehm. Nun schlägt die große Stunde Ihrer geduldigen Seele. Sie beginnen nach anderen Antworten zu suchen, andere Wege zu beschreiten und bewegen sich immer weiter Ihrer großen Liebe (ihre Seele/ihr Sein, wie Sie möchten) entgegen. Einfach genial!

Man braucht nicht die Angst, um sich zu bewegen. Sie können gerne darauf verzichten. Sollten Sie aber immer noch gerne mit diesem Instrument arbeiten, dann lassen Sie die Angst vor der Angst los. Mit anderen Worten, umarmen Sie die Angst, erkennen Sie die Genialität dahinter, fragen Sie, wieso sie hier ist und arbeiten Sie bewusst mit ihr. Alles andere erzeugt viel Drama, Schwere, Abhängigkeit und damit noch mehr Angst.